Kriechtiere / Reptilia

Allgemeines

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Die Gruppe der Kriechtiere (Reptilia) umfasst Echsen und Schlangen und reicht evolutionsgeschichtlich weit zurück. Reptilien zeichnen sich durch ihren schuppigen Körper und ihre wechselwarme Lebensweise aus. Letzteres bedeutet, dass die Körpertemperatur der Tiere von ihrer Umgebungstemperatur abhängt. Aufgrund dieser Tatsache verbringen sie viel Zeit mit der Temperaturregulierung. Dabei werden abwechselnd sonnenexponierte und schattige Plätze aufgesucht, um sich zu erwärmen bzw. einer Überhitzung entgegen zu wirken. Während der Aufwärmphase stellen Reptilien eine leichte Beute für verschiedene Fressfeinde dar, weshalb sie die Nähe zu Hohlräumen und sonstigen Unterschlupfen während des Sonnenbades bevorzugen. Weitere Schutzmechanismen sind die Fähigkeit den Schwanz abzuwerfen (bei Echsen) sowie der Totstellreflex. Auch das Schuppenkleid bietet einen gewissen Schutz und viele Schlangenarten behelfen sich mit einem Scheinangriff, wenn sie zu sehr bedrängt werden.

 

Die meisten heimischen Schlangenarten sind für den Menschen jedoch völlig ungefährlich. Lediglich Vertreter aus der Gattung der Echten Ottern (Vipera), welche in Österreich die Wiesenotter, die Hornotter und die Kreuzotter umfasst, verfügen über Giftzähne, mithilfe derer die Schlange bei einem Biss Giftstoffe in ihr Opfer initiiert. Die Wiesenotter stellt die einzige Bewohnerin des Tieflandes innerhalb dieser Gattung dar, wobei die Population als erloschen gilt.

 

Im Gegensatz zu Amphibien verfügen Reptilien über keinen wassergebundenen Lebensabschnitt, denn Reptilieneier weisen eine feste Hülle auf, welche diese vor dem Austrocknen schützt. Der Großteil der Reptilien legt hartschalige Eier an wärmebegünstigten und geschützten Stellen, zum Beispiel in Steinhaufen, in sandigen Böden, in Komposthaufen oder sonstigem verrottenden Pflanzenmaterial, ab. Nach dem Schlupf sind die Jungtiere sofort auf sich allein gestellt.

 

Während der kalten Jahreszeit verfallen Reptilien in eine Winterstarre, dabei werden Atmung und Nahrungsaufnahme auf ein Minimum reduziert. In dieser Zeit werden frostfreie Hohlräume im Boden, welche zum Teil auch selbst gegraben werden, in Mauern, in Stollen etc. aufgesucht. Die Entfernung zwischen den Sommerlebensräumen und den Winterquartieren beträgt oft mehrere hundert Meter.

Die meisten Reptilienarten bewohnen bevorzugt trockene Lebensräume, während manche auch in feuchten Lebensräumen anzutreffen sind, wie zum Beispiel die Ringelnatter.