Ackerbrache

Foto: © Kathrin Hausmann



Kurzcharakteristik:

Eine Ackerbrache entsteht durch eine zeitlich begrenzte Nichtnutzung von landwirtschaftlichen Flächen. Einjährige Brachen werden nach einem Jahr wieder der ursprünglichen bzw. einer neuen Nutzung zugeführt. Neben den einjährigen gibt es auch mehrjährige Brachen.

 

Je nach Dauer der Stilllegung, dem Nährstoffgehalt der Fläche und der Art und Weise der Begrünung (Einsaat oder Naturbegrünung) können auf Brachen unterschiedliche Pflanzenarten gefunden werden. Während auf einjährigen Brachen annuelle Ackerwildkräuter überwiegen, finden sich auf mehrjährigen Brachen auch ausdauernde Pflanzenarten.

 

Auf Ackerbrachen bildet sich in der Regel ein Mosaik aus offenen Bodenstellen, schütterer und dichterer Vegetation. Im Gegensatz zum Acker entfällt das mehrmalige befahren der Fläche mit landwirtschaftlichen Geräten und auch auf Dünger- bzw. Pestizidgaben wird verzichtet.

 

Der Nährstoffgehalt auf den Flächen ist aufgrund der vorherigen Nutzung in der Regel hoch.

 

Ackerbrache als Lebensraum:

In der intensiv genutzten Kulturlandschaft dienen Ackerbrachen als Rückzugsräume für Wildtiere und für Wildpflanzen. Durch eine oberflächige Bodenbearbeitung im ersten Jahr wird die Samenbank des Bodens aktiviert und Wildpflanzen haben die Möglichkeit sich zu entwickeln.

 

Einjährige Ackerwildkräuter wie Kornrade, Kornblume oder Ackerstiefmütterchen blühen und bilden Samen. Hinzu kommen ausdauernde Wildpflanzen wie Acker- und Kratzdistel, Königskerze, Beifuß, Brennnessel, Rainfarn und andere. Diese Pflanzen bilden eine wertvolle Nahrungsgrundlage für verschiedene Vögel, Insekten und Säugetiere.

 

Außerdem bieten Brachflächen Brutplätze für Agrarvögel wie zum Beispiel für die Grauammer, das Rebhuhn oder die Feldlerche, sowie gefahrlose Setzplätze für Feldhase und Reh. Aufkommende Wildpflanzen ziehen zudem eine Vielzahl von Insektenarten an, welche als Nützlinge für die angrenzenden landwirtschaftlichen Kulturen dienen können bzw. ihrerseits eine wertvolle Nahrungsgrundlage darstellen.

 

Vielfalt fördern in der Ackerbrache:

  • Keine Düngung
  • Kein Pestizideinsatz
  • Mindestbreite von 10 m (Achtung vor ökologischen Fallen)
  • Einbindung in Biotopverbundsysteme
  • Naturbegrünung mit Wildpflanzen
  • Mehrjährige Brache bevorzugen
  • Einmalige Mahd im Herbst des zweiten und dritten Jahres
  • Abtransport des Mähguts