Feldhecke

Foto: © Kathrin Hausmann



Kurzcharakteristik:

Feldhecken sind linear angeordnete Gehölzreihen, welche aus Bäumen und Sträuchern bestehen und eine maximale Breite von 15 m aufweisen. Je nach Wuchshöhe wird zwischen Nieder-, Hoch- und Baumhecke unterschieden. Während Niederhecken vorwiegend aus Sträuchern bestehen und eine Höhe von 2 bis 3 m erreichen, werden Hochhecken aufgrund eingestreuter Bäume im Bestand auch höher. Baumhecken bestehen hingegen aus dicht aneinander gereihten Baumpflanzungen.

 

Feldhecken wurden künstlich vom Menschen geschaffen, haben aber ähnliche Lebensraumeigenschaften wie Waldränder. In der Vergangenheit dienten sie als Abgrenzung von Weideflächen und zum Schutz der landwirtschaftlichen Kulturen vor Wild und Weidevieh. Heute stellen sie meist Windschutzstreifen dar.

 

Die Artenzusammensetzung der Hecken variiert stark und ist von der Artenwahl bei der Pflanzung abhängig. Artenreiche Hecken, welche eine wertvolle Lebensgrundlage für möglichst viele Arten bieten soll, bestehen im Idealfall aus heimischen und standortgerechten Baum- und Straucharten mit einem hohen Anteil an Dorn-, Beeren- und sonstigen Wildsträuchern (z.B. Weißdorn, Hundsrosen Schlehdorn, Holunder, Liguster, Hartriegel, Wolliger oder Gemeiner Schneeball).

 

Feldhecken als Lebensraum:

Feldhecken ziehen viele Arten an und dienen außerdem dem Biotopverbund. Es finden sich vor allem Arten der Waldränder und des Offenlandes an den Hecken ein, wie Neuntöter, Rebhuhn, Turmfalke, Mäusebussard, Goldammer oder Nachtigall. Sie nutzen Feldhecken als Brutplatz, bei der Nahrungssuche oder als Ansitzwarten. Auch Haselmäuse halten sich bevorzugt in Hecken auf, am Boden findet man Reptilien. Viele Schmetterlinge saugen am Nektar der blühenden Sträucher und legen ihre Eier an den Gehölzen ab, welche in weitere Folge als Nahrungspflanze für die geschlüpften Raupen dienen.

 

Vielfalt fördern an Feldhecken:

  • Zwei- bis dreireihige Pflanzung mit standorttypischen und heimischen Baum- und Straucharten
  • Verzicht auf die Verwendung von Neophyten und nicht heimischen Pflanzenarten wie Flieder, Robinie, Ölweide etc.
  • Alte Bäume im Bestand erhalten
  • Unregelmäßige und abwechslungsreiche Randlinien fördern
  • Zusätzliche Habitatstrukturen, wie Totholzhaufen, alte Baumstümpfe, Steinhaufen etc., einbringen
  • Pflegeeingriffe: Abschnittsweises zurückschneiden von 1/4 der Gesamtlänge (aber maximal 10 bis 15 m lange Abschnitte) in einem zeitlichen Abstand von 15 bis 20 Jahren (bei Niederhecken in kürzeren Abständen)